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Ossietzky-Hof Nordhausen

Sanierung und Umbau eines Plattenbauhof

Nordhausen, Thüringen. Bj. 1980er, Sanierung 2018 – 2023

Der Ossietzky-Hof in Nordhausen zeigt beispielhaft, wie eine sozialverträgliche und klimagerechte Transformation von DDR-Plattenbauten gelingen kann. Zwei Bestandsgebäude werden ressourcenschonend saniert und durch einen nachhaltigen Holz(hybrid)-Neubau ergänzt.

Durch das innovative Zusammenspiel von dezentraler Energieversorgung, saisonaler Wärmespeicherung und integrierter Betriebsstruktur entsteht ein zukunftsfähiges Modellquartier.

2025
Belobigung im Deutschen Städtebaupreis 2025 von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL).
2023

Aufnahme in die Abschlusspräsentation IBA 2023 Thüringen »StadtLand. Von Thüringen lernen«.

2019
1. Preis im nichtoffener Realisierungswettbewerb im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Thüringen.

Sanierung Neubau

© IBA Thüringen/Foto Thomas Müller

  • Bauherr
    Städtische Wohnungsbaugesellschaft Nordhausen
  • ARGE Ossietzky-Hof (GF Taco Holthuizen/Maurice Fiedler) – Arbeitsgemeinschaft von Planungspartnern:
    • Hütten & Paläste Architekten
    • ZRS Architekten Ingenieure
    • herrburg Landschaftsarchitekten
    • eZeit Ingenieure GmbH
    • Architekt Maurice Fiedler (AMF)
  • Projektjahr

    2018 – 2023

Bautypologie & Größe

Ein Wohngebäude in Blockbauweise sowie zwei Plattenbauten (WBS-QP 71-R), je 5 Geschosse. Insgesamt ca. 120 WE, insgesamt ca. 13.200 m² BGF

Energiestandard & Nachhaltigkeit

EnEV Bestand (2016) bis zu KfW EH 100 (Bestand). Neubau als EnergiePlus

© Hütten & Paläste Architekten

Konzeptmerkmale
  • Klimafreundliche Quartierssanierung mit modellhaftem Charakter.
     Die Sanierung des DDR-Plattenbaus zielt auf höchste Nachhaltigkeit, soziale Verträglichkeit und Ressourceneffizienz ab – als projektierte Blaupause für vergleichbare Quartiere.
  • Integriertes Energie- und Versorgungskonzept mit Wärmerückgewinnung.
    • Nutzung der warmen Abluft aus den Bädern zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung – ergänzt durch Wärmepumpen und Photovoltaik.
    • Bis zu 44 % des Energiebedarfs (Heizen, Warmwasser) wird lokal aus Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen gedeckt – Fernwärme nur ergänzend genutzt.
  • Saisonale Wärmespeicherung im Quartier.
     Überschüssige Wärme wird geothermisch gespeichert und im Winter genutzt – ein Schlüsselfaktor für fossile Unabhängigkeit.
  • Nachhaltiger Ersatzneubau »Franzi« in Holz(Hybrid) Bauweise.
    Über 75 % Energieversorgung durch Solarthermie, Abluft und Erdspeicher – als Baustein für eine resiliente Quartiersversorgung.
  • Vermaschung von Fern- und Nahwärme.
    Die Kombination zentraler Fernwärme mit dezentraler, kalter Nahwärme schafft flexible und kosteneffiziente Versorgungslösungen.
  • Modell des integrierten Betreibers.
    Eine zentrale Ansprechperson übernimmt Betrieb, Finanzierung und Steuerung der Energieversorgung – für bezahlbare grüne Energie und Entlastung der Eigentümer.
© IBA Thüringen/Foto Thomas Müller
© IBA Thüringen/Foto Thomas Müller
© Taco Holthuizen
© IBA Thüringen/Foto Thomas Müller
© Taco Holthuizen
© IBA Thüringen/Foto Thomas Müller