Ossietzky-Hof Nordhausen
Sanierung und Umbau eines Plattenbauhof
Nordhausen, Thüringen. Bj. 1980er, Sanierung 2018 – 2023
Der Ossietzky-Hof in Nordhausen zeigt beispielhaft, wie eine sozialverträgliche und klimagerechte Transformation von DDR-Plattenbauten gelingen kann. Zwei Bestandsgebäude werden ressourcenschonend saniert und durch einen nachhaltigen Holz(hybrid)-Neubau ergänzt.
Durch das innovative Zusammenspiel von dezentraler Energieversorgung, saisonaler Wärmespeicherung und integrierter Betriebsstruktur entsteht ein zukunftsfähiges Modellquartier.
Aufnahme in die Abschlusspräsentation IBA 2023 Thüringen »StadtLand. Von Thüringen lernen«.
Sanierung Neubau
© IBA Thüringen/Foto Thomas Müller
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BauherrStädtische Wohnungsbaugesellschaft Nordhausen
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ARGE Ossietzky-Hof (GF Taco Holthuizen/Maurice Fiedler) – Arbeitsgemeinschaft von Planungspartnern:
- Hütten & Paläste Architekten
- ZRS Architekten Ingenieure
- herrburg Landschaftsarchitekten
- eZeit Ingenieure GmbH
- Architekt Maurice Fiedler (AMF)
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Projektjahr
2018 – 2023
Bautypologie & Größe
Ein Wohngebäude in Blockbauweise sowie zwei Plattenbauten (WBS-QP 71-R), je 5 Geschosse. Insgesamt ca. 120 WE, insgesamt ca. 13.200 m² BGF
Energiestandard & Nachhaltigkeit
EnEV Bestand (2016) bis zu KfW EH 100 (Bestand). Neubau als EnergiePlus
© Hütten & Paläste Architekten
- Klimafreundliche Quartierssanierung mit modellhaftem Charakter.
Die Sanierung des DDR-Plattenbaus zielt auf höchste Nachhaltigkeit, soziale Verträglichkeit und Ressourceneffizienz ab – als projektierte Blaupause für vergleichbare Quartiere. - Integriertes Energie- und Versorgungskonzept mit Wärmerückgewinnung.
- Nutzung der warmen Abluft aus den Bädern zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung – ergänzt durch Wärmepumpen und Photovoltaik.
- Bis zu 44 % des Energiebedarfs (Heizen, Warmwasser) wird lokal aus Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen gedeckt – Fernwärme nur ergänzend genutzt.
- Saisonale Wärmespeicherung im Quartier.
Überschüssige Wärme wird geothermisch gespeichert und im Winter genutzt – ein Schlüsselfaktor für fossile Unabhängigkeit. - Nachhaltiger Ersatzneubau »Franzi« in Holz(Hybrid) Bauweise.
Über 75 % Energieversorgung durch Solarthermie, Abluft und Erdspeicher – als Baustein für eine resiliente Quartiersversorgung. - Vermaschung von Fern- und Nahwärme.
Die Kombination zentraler Fernwärme mit dezentraler, kalter Nahwärme schafft flexible und kosteneffiziente Versorgungslösungen. - Modell des integrierten Betreibers.
Eine zentrale Ansprechperson übernimmt Betrieb, Finanzierung und Steuerung der Energieversorgung – für bezahlbare grüne Energie und Entlastung der Eigentümer.